Mall-Umweltpreis für Andreas Lebmeier

Warum so viel Wirbel ums Wasser beim Klimaschutz? Wie wir mit ihm umgehen, spielt in unserer Klimazukunft eine immens wichtige Rolle. Unser Projektingenieur Andreas Lebmeier hat sich deshalb in seiner Masterarbeit mit einer Energiezisterne beschäftigt – und den Mall-Umweltpreis der Roland Mall-Familienstiftung erhalten.

Dieser wurde 2023 erstmals für Abschlussarbeiten zu Regenwasserbewirtschaftung und blau-grün-grauer Infrastruktur im DACH-Raum ausgelobt. „Energiezisternen machen so vieles gleichzeitig möglich. Die intelligente Verbindung von Wasserspeicherung und -nutzung, Wärme- und Kühlungsbedarf und Starkregenvorsorge“, erklärt Andreas.  

Auch für uns als Consolinno sind seine Arbeit und das übergeordnete ZIM-Projekt „Energie-Zisterne“, an dem neben uns die Steinhäuser GmbH & Co. KG, die RWTH Aachen und die FAU Erlangen-Nürnberg beteiligt sind, super interessant! Wegen der Sektorenkopplung von Strom und Wärme – und der innovativen Kombination von Wärme und Wasser. Die Energiezisterne ist eine wichtige Komponente bei der Quartiersplanung und deren Energiesystemen, die wir durch die Ergebnisse mit einplanen können. 

In der Masterarbeit von Andreas geht es um die Bemessung einer Energiezisterne mithilfe eines eigens von ihm entwickelten Simulationstools. Sein umfangreiches Boden-/Wassermodell ist außerdem Teil des ZIM-Forschungsprojektes „Energie-Zisterne“ zur Integration realer Umweltparameter. Das heißt, bei der Planung einer solchen Zisterne werden wichtige Eigenschaften der Umgebung berücksichtigt, etwa Wärmeleitfähigkeit der Böden, Wasserverfügbarkeit, die Füllmenge der Zisterne, Versickerung und Verdunstungseffekte über Boden und Pflanzen (Evapotranspiration). 

Das Gesamtprojekt der „Energie-Zisterne“ mit Boden-/Wassermodell ist Klimaschutz und Klimaanpassung in einem, durch CO2-Reduktion im Wärmesektor und Anpassung an Starkregen und Trockenheit. Eine innovative Kombination bekannter Techniken aus den Bereichen Retention, Brauchwassernutzung und Wärmeversorgung! Als kompaktes System ist die Energiezisterne ideal in verdichteten Siedlungsräumen, wo oft nicht genügend Platz für großzügige Erdkollektorflächen und geringe Versickerungsflächen verfügbar sind. 

Der Vorteil beim Einsatz einer Energiezisterne sind, die Boden-Wärmeleitfähigkeit durch einen höheren Versickerungsanteil des Niederschlagswassers zu verbessern, das thermische Potential aus der Umgebung zu nutzen, Starkregen abzupuffern, die Verdunstungsleistung und somit Kühlung im Sommer zu steigern, Grundwasseranreicherung, den Kanalabfluss zu reduzieren, Regenwasser zu speichern und nutzen und Trinkwasser einzusparen. 

Auf der Pressekonferenz „Regenwasser: Klimaresilienz – Starkregen – Trockenheit“ im Rahmen der Preisverleihung stellte Andreas seine Arbeit am Hauptsitz der Mall GmbH in Donaueschingen vor. Die Mall GmbH bietet verschiedene Systeme im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft an, z.B. Zisternen. Einer der Schwerpunkte der 2014 gegründeten Familienstiftung ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Diesen Bereich möchte Michael Mall, Stiftungsvorstandsvorsitzender, weiter ausbauen: „Zukunftsweisende Konzepte zum Umgang mit Regenwasser sind nicht nur wichtig für unser Unternehmen, sondern auch für uns alle und unseren künftigen Umgang mit den klimatischen Veränderungen. Deshalb möchten wir Forschende in diesem Bereich honorieren.“ 

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